"Da kommt der Flipper"
SOLO Olaf Malolepski
denkt nicht an Ruhestand -
am 21. November kommt er nach Mannheim
am 21. November kommt er nach Mannheim
Kaum
traten die Flippers von der Showbühne ab, stand er schon wieder im Studio. Olaf
Malolepski hat mittlerweile sein zweites Soloalbum ("Wenn der Anker
fällt") veröffentlicht und tourt derzeit - mit Band und Tochter Pia -
durch Deutschland. Am Mittwoch, 21. November, tritt der 66-Jährige um 19.30 Uhr
im Mannheimer Rosengarten auf. Vorher nahm er sich aber noch die Zeit, unserer
Redaktion einen Besuch abzustatten.
Herr Malolepski, wer an die Flippers denkt, denkt an schrille, knallbunte Kostüme. Was ist aus denen eigentlich geworden?
Herr Malolepski, wer an die Flippers denkt, denkt an schrille, knallbunte Kostüme. Was ist aus denen eigentlich geworden?
"Ich
habe sie alle aufgehoben. Im Keller habe ich einen riesengroßen Schrank, und
darin sind alle meine Kostüme aufbewahrt. Bis auf das allererste. Aber das
zweite Kostüm von 1968 habe ich noch."
Wie
sah das allererste Flippers-Kostüm aus?
"Das
war ein gelb-roter Glockenanzug, ganz schmal geschnitten, und die Ärmel gingen
wie Glocken auseinander. Für die Flippers war es schon immer so, dass die Bühne
Show war. Meine Tante und die Mutter von Bernd (Bernd Hengst, Mitglied der
Flippers, Anmerkung der Red.) waren Schneiderinnen. In unseren Anfängen haben
sie für uns geschneidert. Meine Mutter war Friseurmeisterin - deswegen die
Frisur."
Direkt
nachdem sich die Flippers aufgelöst hatten, sind Sie wieder ins Studio gegangen
und haben an einer Solokarriere gefeilt. Ruhestand ist nicht Ihr Ding?
"Nein.
Meine Kollegen wollten sich um ihre Enkelkinder kümmern, wollten damit
aufhören, Musik zu machen. Ich habe schon während unserer Abschiedstour gesagt:
Musik ist mein Leben. Das macht mir Spaß, das mache ich weiter. Warum soll ich
keine Musik mehr machen, solange ich gesund bleibe?"
Auf
Ihren Soloalben steht nur Olaf. Was ist mit dem Nachnamen passiert?
"Ganz
einfach: Malolepski ist zu lang. Viele sagen heute einfach: Da kommt der
Flipper."
Kommt
es auch vor, dass Sie mit Herr Flipper angesprochen werden?
"Ja
(winkt ab), selbstverständlich. Als wir auf dem Dortmunder Weihnachtsmarkt
gespielt haben, wurde ich von jüngeren BVB-Fans mit Olaf Flipper angesprochen."
Seit
1985 haben Sie mit den Flippers jedes Jahr ein Album produziert. Wie schwierig
ist es, sich jedes Mal neu zu motivieren?
"Wir
haben das Glück, dass wir tolle Songschreiber haben. Wir hatten immer eine
riesige Auswahl an Liedern. Für ein Album bekomme auch ich zwischen 200 und 400
Angebote von Songschreibern."
Und wer wählt da aus?
"Im Team wählen wir etwa 60 Lieder aus, und dann lade ich immer einige Mädels aus meinem Umfeld ein, die zwischen 40 und 55 Jahre alt sind. Bei Wein, Käse und Schinken vergeben sie Schulnoten für die einzelnen Lieder. Nur die besten kommen drauf."
Spielen Sie die neuen Lieder auch auf Ihrer aktuellen Tour?
"Auf jeden Fall. Kern meiner Show sind aber natürlich die Hits der Flippers. "Weine nicht, kleine Eva", "Die rote Sonne von Barbados" oder "Ay, ay, Herr Kapitän". Alle Hits können wir nicht spielen, dafür hatten wir einfach zu viele. Wir haben an die 800 Lieder gemacht. Wenn man die alle nacheinander spielen würde, hätte man knapp 30 Stunden Musik."
Was für Musik hört Olaf denn privat?
"Das kommt ganz auf die Situation an. Wenn ich mal im Bierzelt bin, singe ich da mit. Wenn ich in einer Besenwirtschaft sitze, höre ich auch gerne einem Akkordeonspieler zu. Und wenn die Kinder mich zu Bon Jovi mitnehmen, finde ich das auch klasse."
Hören Sie auch mal Rockmusik der härteren Sorte?
"Ja sicher, es darf auch mal Heavy Metal sein. Aber natürlich: Ich liebe den deutschen Schlager."
Ihre Kollegen sind seit dem Abschiedskonzert in der Mannheimer SAP Arena am 19. März 2011 im Ruhestand. Ist eine Wiedervereinigung der Flippers ausgeschlossen?
"Ich habe damals immer gesagt: Leute, mit Euch mache ich weiter bis ich 100 bin. Wir hatten eine schöne Abschiedstournee. Gerade das letzte Konzert war sehr bewegend. Da hatte ich schon einen Kloß im Hals. Man sollte niemals nie sagen, aber ich denke, es ist ausgeschlossen."
Waren Sie eigentlich schon mal auf Barbados?
"Nein (lacht). Wir sind einmal in der Karibik herumgeschippert, aber direkt waren wir noch nicht dort. Einmal hatten wir vor, dort zu drehen, aber die Regisseure meinten, es gäbe einfach zu wenig Locations zum Filmen. Auf Barbados gibt es Strand, Strandbars, Zuckerrohr und weißen Rum. Aber vielleicht mal für eine Fotosession. Mensch (überlegt lange), eigentlich muss der Olaf irgendwann doch noch nach Barbados."
Das Interview führte Simon Michaelis.
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