SWR4 Schlagernacht – es lebe der Schlager!
Am Samstag fand in Mannheim wieder die SWR4 Schlagernacht statt. Ein Event der Superlative, über 11.000 Zuschauer feierten in der seit Monaten ausverkauften SAP-Arena ein Star-Aufgebot, das seinesgleichen sucht. Schon während des Warmups füllte sich ab 16.00 Uhr die Arena mit Schlagerfans aller Altersstufen und Gesellschaftsschichten. Ganz junge Fans in witzigen Verkleidungen, manche Zuschauer im schicken Kleid bzw. Anzug und Krawatte und unübersehbar viele junge Leute in Dirndln und Lederhosen, die gespannt auf den Auftritt „ihres“ Andreas Gabalier warteten. Und dieses bunt gemischte Publikum wurde nicht enttäuscht.
Gleich zu Beginn stand Howard Carpendale auf der Bühne, der mit alten Hits und Titeln des neuen Albums die Stimmung zum Kochen brachte. Nein, „Howie“ wird nicht älter – er wird nur einfach immer besser. Und dass er es schaffte, diesen Auftritt zu absolvieren und kurze Zeit später bei Florian Silbereisen vor den Kameras stand, verdient Respekt.
Ihm folgte auf die Bühne der Sonnenschein des deutschen
Schlagers, die bezaubernde Laura Wilde, die neben einigen Hits vor allem
mit zwei Titeln sehr neugierig auf das in dieser Woche erscheinende
Album machte.
Olaf weckte Erinnerungen an alte Flippers-Zeiten und
zeigte einmal mehr, dass es die richtige Entscheidung war, als
Solo-Künstler dem Publikum treu zu bleiben.
Bei Kristina Bach durfte natürlich der Titel nicht fehlen,
den sie für Helene Fischer geschrieben hat: „Atemlos“ feierte das
Publikum ihren Erfolg.
Frauenschwarm Semino Rossi erntete besonders für ein
glänzendes „No Mas Boleros“ riesigen Beifall.
Eine Andrea Berg in Höchstform musste dann schon ein bisschen überziehen, weil das Publikum sie gar nicht von der Bühne lassen wollte.
Natürlich fragten wir uns, ob unbedingt „Ich liebe das Leben“ in Ihrem Programm sein musste, da im zweiten Teil ja auch Vicky Leandros auf der Bühne stehen würde. Wir glauben, die meisten Schlagerfans hätten die beiden wunderbaren Künstlerinnen am liebsten gemeinsam mit diesem Titel auf der Bühne gesehen.
Nach einer kurzen Pause überzeugten Lindt Bennet mit
Stimme, Qualität und Bescheidenheit. Ein kleiner Ausflug in die
„Country-Ecke“ ließ die Vielseitigkeit der Künstlerinnen erkennen, von
der wir ebenfalls noch viel hören werden.
Vom Country-Ausflug war es dann nicht mehr weit zum Volks-Rock’n’Roll. Andreas Gabalier war sichtlich froh, in der Heimatstadt seines Freundes Xavier Naidoo zu sein und gab nach der Eröffnung mit seiner Steirischen einige Titel lang richtig Vollgas, bevor ein ganz besonders bewegender Moment folgte. Tausende Handylichter und Feuerzeuge verwandelten die Arena bei „Amoi seg‘ ma uns wieder“ in ein Lichter- oder besser in ein Sternenmeer!
Um nach solcher Rührung wieder in Partystimmung zu kommen,
war Fantasy sicher die erste Wahl, Martin und Freddy verbreiteten wie
immer gekonnt gute Stimmung und beste Unterhaltung, nicht umsonst
gehören sie zu den Echo-Nominierten 2015.
Und dann trat eine echte Grande Dame des Chansons und des
Schlagers auf die Bühne: Vicky Leandros, charmant, immer mit einem
Lächeln auf den Lippen und unvergesslichen Titeln wie z.B. Après toi (dt. Dann kamst du)
– vor 43 Jahren der Grand Prix-Siegertitel – man glaubt es kaum, wenn
man eine Künstlerin sieht, die die Musik jung gehalten hat. Bevor sie
die Bühne verlassen durfte, forderte das Publikum lautstark natürlich
noch eins: „Theo – wir fahr’n nach Lodz“. Diese dann herrschende
Stimmung können selbst die Fischer-Chöre nicht übertreffen.
Ähnlich lang im Geschäft ist der im Programm folgende
Bernhard Brink, der – wie ein guter Wein – mit den Jahren immer besser
wurde. Das zeigen nicht zuletzt die erreichten Chartpositionen seiner
spät bzw. zuletzt veröffentlichten Titel und seine Bühnenpräsenz.
Nach Andreas Gabalier stand als Anschluss-Act ein weiterer
österreichischer Exportschlager auf der Bühne – Nik P. mit Band. Das
freut uns sehr, weil aus diesem Land, und natürlich besonders aus der
Feder von Nik P. in letzter Zeit sehr viele erfolgreiche Produktionen
aus der Alpenrepublik die Schlagerwelt bereichert haben. Starke Titel
aus seiner aktuellen „Löwenherz“-CD und noch „Ein Stern, der Deinen
Namen trägt“.
Dann gingen die Lichter der Bühne und schließlich die Lichter der Halle aus und ein restlos glückliches Publikum machte sich zufrieden auf den Heimweg.
Wir sagen „Dankeschön“ an alle Beteiligten für diese rundherum gelungene Veranstaltung! Bitte mehr davon!
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